Wie ist der Stand der Dinge?
Die Stadt hat aufgrund der Bürgerproteste ihre Entscheidung zur Nordtangente verschoben (nach Fertigstellung der A143).
Dennoch ist Halles grüner Norden wieder in Gefahr: auf 150 ha sollen mehrere großer Solarparks und 15 Windräder entstehen. Wir meinen: Energiegewinnung ist wichtig, aber kontraproduktiv, wenn sie genau das zerstört, was eigentlich zu schützen wäre: Die Natur!
November 2019: Studie zum Verkehrsfluss in deutschen Städten
Wie schnell fließt der Straßenverkehr in deutschen Städten? Welche Städte sind schnell und welche besonders langsam? Und was können Städte tun, damit in der Stadt alle besser ans Ziel kommen? Die aktuelle Studie 'Accelerating Urban Logistics' der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und Here (Audi, BMW und Daimler) basiert auf 58 Mrd. Verkehrsdatenpunkte und den Einschätzungen von rund 400 Logistikern. Die BVL-Mitglieder bewerten insbesondere ostdeutsche Städte hinsichtlich des Verkehrssituation als top. Auch die Analysen zeigen, dass ostdeutsche Städte mit ca. 40 km/h im Tagesdurchschnitt auf den Hauptverkehrsadern durchweg zu den Spitzreitern zählen. Verbesserungspotenzial sehen Logistiker in der Verkehrsleitung und der Baustellenplanung.
Oktober 2019: Unversiegelte Böden wichtig für Klimaschutz
Nicht nur der Regenwald, auch unversiegelte Böden in Deutschland sind wichtig für den Klimaschutz. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas an die Bodenwissenschaftlerin Ingrid Kögel-Knabner von der Technischen Universität München [1]. Kögel-Knabner gilt als eine der renommiertesten und einflussreichsten Bodenwissenschaftlerinnen der Welt [1]. Ihre Entdeckung, wie klimaschädigender Kohlenstoff im Boden gebunden wird, ist "ein Meilenstein" und liefert Zukunftslösungen für die enormen ökologischen Herausforderungen der Gegenwart, so Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Versiegelung von Böden bedeutet nicht nur den Verlust von Lebensraum und wie im Raum Tornau von bio-landwirtschaftlicher Produktionsfläche, sondern auch die Vernichtung des größten CO2 Speichers der Welt. "Es braucht Vorreiter, Helden und Heldinnen, für die Bewahrung der Natur", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier[1].
25. September 2019: Stadtrat stoppt Planungen zum Tornauer Gewerbegebiet
Der Stadtrat entschied, die Planung zur Erschließung eines großflächigen Industrie- und Gewerbegebietes in Tornau/Seeben zu stoppen. Als Argumente gegen das Gewerbegebiet wird erwähnt, dass Halle die erforderlichen 10 Mio. Euro Eigenmittel zurzeit nicht aufbringen kann. Zudem stehen keine Flächen für die Kompensation des Entzugs landwirtschaftlicher Nutzflächen und für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zur Verfügung.
Die zugrunde liegende Machbarkeitsuntersuchung kommt zum Fazit, dass das Gewerbegebiet aufgrund eines hohen potenziellen Defizites zwischen Verkaufswert und Entwicklungskosten nur unter Einsatz von Fördermitteln marktfähig ist. Finanzdezernent Egbert Geier rechnet hierbei großzügig mit 90 Mio. Euro Fördermittel von EU/Bund/Land.
14. Juni 2019: Radio Corax Interview
Drei Redakteurinnen von Radio Corax fuhren mit dem Fahrrad von der Frohen Zukunft in Richtung Petersberg. Auf der Tour über den Franzosenstein unterhielten sie sich mit der Bürgerinitiative über die Nordtangente. Das Gespräch könnt ihr hier nachhören.
12. Juni 2019: A143 Westumfahrung stärkt die Logistikregion
Mit dem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts wird die A143 Westumfahrung wahrscheinlich 2025 fertig sein. Verkehrsminister Thomas Webel, Oberbürgermeister Wiegand, die IHK Halle-Dessau und die CDU/FDP-Stadtratsfraktion versprechen, dass damit unsere Stadt endlich von schlechter Luft, Staus und Durchgangsverkehr - vor allem von Lastwagen - entlastet wird. (...wie schon zur Fertigstellung der A14 ;-). Vize-Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau, Reinhard Schröter meint weiterhin: "Wir sind schon eine Logistikregion, die in der Champions League mitspielen kann, aber jetzt ergeben sich neue Ansiedlungschancen."
8. Mai 2019: Parteikandidaten in Mötzlich
Bürger und Kandidaten von CDU, SPD, Grünen, Linken, freien Wähler, MitBürger, Hauptsache Halle und Team Schrader sprachen zwei Stunden lang sehr sachlich in der vollbesetzten Mötzlicher Kirche über einen zukünftigen Star Park II bei Tornau und die Nordtangente. Die CDU Kandidatin Claudia Schmidt warnte davor, sich abhängen zu lassen. Halle hat nur halb soviel Gewerbesteuereinnahmen wie das fast gleichgroße Magdeburg [1]. [Anmerkung: Ursache hierfür ist auch die Wirtschaftspolitik der Stadt Halle, seit 2014 vor allem Niedriglohnfirmen anzusiedeln z.B. im Star Park] Dr. Detlef Wend (SPD) meinte hierzu "man muss nehmen was kommt" und hinterfragte das Kaufverhalten (regional vs. Internet) der Anwesenden. [Anmerkung: Die Logistikunternehmen siedeln sich jedoch nicht wegen dem Kaufverhalten der Hallenser an. Grund sind vielmehr billige große Flächen und billige Arbeitskräfte[1] sowie der Leipziger Flughafen als politisch geförderter, größter europäischer Umschlagsplatz für die Versandriesen Amazon, DHL und SF Express[1] China. LKWs erreichen in nur acht Stunden 15 europäische Länder[1]] Der Vertraute des Oberbürgermeisters Lothar Rochau[1] von Hauptsache Halle fand demnach die Alternativstandorte Goldberg und Reideburg als zu klein. Daniel Schrader verwies hingegen auf die insgesamt 170 ha in der Stadt vorhandenen Gewerbestücke und riet, Handwerker und Kleinbetriebe zu fördern. Auch Juliane Uhl (MitBürger) favorisiert in Halle verwurzelte Unternehmen, die sich oft auch in Halle gesellschaftlich engagieren. Die Freien Wähler hingegen setzen sich für ein Gewerbegebiet[1] im Nord-Osten ein und für die Akquisition von Investoren[1]. Johannes Menke[1] von den Freien Wählern aus dem Wahlbereich 4 (Dautsch, Reideburg) verwies weiterhin auf Halles katastrophale Unterfinanzierung obwohl der Gewerbesteuersatz 10% höher als in Düsseldorf ist. Hendrik Lange (Linke) und Wolfgang Aldag (Grüne) sprachen sich als einzige klar gegen Nordtangente und Gewerbegebiet aus. Sie betonten die Wichtigkeit der Seebener Berge als Frischluftschneise, forcieren hochqualifizierte Arbeitsplätze (Kreativwirtschaft) und vorhandene hallesche Gewerbeflächen - anstatt wie bisher große Flächen außerhalb des Stadtgebiets für immer zu versiegeln. Fazit: Als Nordtangenten-Befürworter outete sich keiner - auch weil die Entscheidung erst nach 2025 fällt. CDU, Freie Wähler und Hauptsache Halle sind für das Gewerbegebiet. MitBürger, SPD und Team Schrader sind eher dagegen. Nur Grüne und Linke lehnen das Gewerbegebiet gänzlich ab.
Mai 2019: Halle mit geringster Steuereinnahmekraft
Die IHK untersuchte im Mai 2019 die Steuereinnahmekraft im südlichen Sachsen-Anhalt [Quelle: IHK S.27]. Während die Gemeinden um Halle bis zu 90% ihrer Einnahmen z.B. aus der Gewerbesteuer erwirtschaften, sind es in Halle nur 29%. Der größte Teil von Halles Einnahmen sind Transferleistungen. Die wirtschaftlich stärkeren Gemeinden mit höheren Steuereinnahmen müssen also Halle mitfinanzieren. Das Halle trotz höchstem Gewerbesteuersatz in Sachsen-Anhalt den geringsten Anteil an Steuereinnahmen hat, resultiert auch aus der Ansiedlungspolitik von Niedriglohnfirmen mit hohem Logistik-Anteil im StarPark I.
6. April 2019: Frühlingswanderung mit Bürger und Kommunalpolitiker
Auf Einladung der Initiative „Halles grüner Norden“ trafen sich 200 Bürger und Kommunalpolitiker zum Frühlingsspaziergang am Franzosensteinweg, um über die Gewerbepark Pläne der Stadt Halle zu diskutieren. Weitere Informationen dazu im Bericht auf TV Halle.
April 2019: Bürgerinitiative Saaletal startet Petition für Verkehrsentlastung Halles
Jüngere Verkehrszählungen im Auftrag der Stadt zeigen, dass es sich bei mehr als 95% um städtischen, und nicht um Durchgangsverkehr handelt. Eine verlängerte A143 oder eine Nordtangente dient nur Logistik-Firmen und entlastet nicht Halles Straßen. Gefordert wird ein modernes Mobilitätskonzept ähnlich wie in Paris, Kopenhagen und München für mehr Lebensqualität in der Stadt. Dies ist in sofern auch dringend nötig, das Mitteldeutschland den Klimawandel schon im Sommer 2018 gespürt hat. Hier geht's zur Petition.
März 2019: Neues Hermes Logistik-Zentrum an der A14 kann 100 Lkws gleichzeitig abgefertigen
Mehr als 200 000 Sendungen pro Tag sollen hier ausgeliefert werden (bei Baubeginn war nur von halb so vielen die Rede gewesen). 100 Lkw können gleichzeitig abgefertigt werden. In Großkugel ist dies die zweite Logistik-Großansiedelung innerhalb von anderthalb Jahren. DHL Express am Schkeuditzer Kreuz kann gleichzeitig 90 DHL-Fahrzeugen beladen. [1]
Aufgrund der 1.000 offenen Stellen in der Logistik-Branche werden die Arbeitswege immer länger. Klaus-Dieter Bugiel, Geschäftsführer beim Netzwerk Logistik Mitteldeutschland: "Die Leute kommen tatsächlich schon heute von weiter angereist. Entfernungen von einer Stunde, da sind wir schon fast in Dresden, oder fast in Magdeburg. Das spielt heutzutage keine Rolle mehr. Das ist eine Anfahrtszeit, mit der man heute leben kann." [MDR]
Februar 2019: Halle wirbt um Logistikfirmen
Der neue Star Park Chef Jan Hüttner pries auf der Logistikimmobilien Jahrestagung, die unter dem Motto "Logistik-Immobilien – von der Nische zum Boom" stand, das Logistik-Potential der Region Halle an. Das zeigt, wie sehr die Stadt Halle auch weiterhin um neue Logistikfirmen wirbt.
Laut Standortkompass aller deutschen Logistikregionen bietet Halle den Logistikvermarktern die geringsten Baulandpreise sowie die meisten freien (Acker-)Flächen - und ihren Einwohner zu wenig alternative, gut bezahlte Jobs. Für Logistiker heißt das "bundesweit bestes Arbeitskräfte- und Flächenpotential". Unsere Region hat schon jetzt einen überdurchschnittlichen Anteil von Angestellten in den Berufsgruppen „Lagerwirtschaft und Güterumschlag“: 6,5% im Gegensatz zum bundesdeutschen Durchschnitt von 4,5%. Andere Regionen wie Bayern oder Baden-Württemberg bieten durch ihre vielfältige Branchenstruktur zahlreiche Alternativen für Jobsuchende.
Das Fazit von Wolfgang Holzberger, Geschäftsführers des fast 1 Mrd. schweren Logistikimmobilien-Investors RLI mit Sitz in München: "Fast jeden Monat wird mindestens eine Pressemitteilung über 10.-15.000 m² Neuentwicklung in der Region Leipzig-Halle veröffentlicht. Ein bisschen unwohl wird mir bei dem Anblick des vielen Ackerlandes und der freien Flächen [...] Das Flächenwachstum letztes Jahr war sehr beachtlich."
Februar 2019: "Wäldchen" in Trotha von Abholzung bedroht
Die Folgen des Ausbaus der Region Halle-Leipzig als Logistikdrehkreuz Europas merken die Hallenser nicht erst in Zukunft (mehr Lkw-Verkehr und Nachtflüge), sondern schon jetzt mit dem Umbau von Natur- und Naherholungsräumen. So werden im sogenannten Wäldchen an der Verlängerten Mötzlicher Straße in Halle-Trotha über 2.000 Bäume entfernt. Laut Bahn soll damit als Kompensationsmaßnahme zur neuen Zugbildungsanlage ein nicht-standardgerechter Wald in einen standardgerechten Wald umgebaut werden. Da Robinien erst seit dem 17. Jahrhundert bei uns heimisch sind, sollen diese ersetzt werden. Leider ersetzt man damit für das zukünftiges Klima bestens geeignete Bäume durch Trockenheit, Hitze und Tiere gefährdete, sehr langsam wachsende Eichensetzlinge. Aufgrund der in den nächsten Jahrezehnten kahlen Fläche wird sich jedoch der Tierbestand reduzieren. (s.a. TV Halle Bericht)
Januar 2019: Mehr Verkehr durch Zalando Logistikzentrum
Zalando schließt sein Logistikzentrum bei Berlin und baut im Star Park eine 8-Fußballfelder große Lagerhalle mit 120 Jobs, die zur jährlichen Weihnachtssaison auf 350 Arbeitsplätze aufgestockt werden. OB Wiegand sprach von einem vorfristigen Weihnachtsgeschenk. Angestellte sprechen von Gewollter Armut. Der Bruttolohn von rund 1700 Euro für einen Vollzeitjob im anstrengenden Wechselschichtsystem liegt im unteren Bereich in der Logistikbranche [1] [2] [3] [4] [5]. Bis zu ein Drittel der Mitarbeiter sind ehemalige Hartz-IV-Empfänger, die vom Jobcenter unterstützt werden [1] [2]. Weitere 15% der Mitarbeiter sind Leiharbeiter [1], zu Spitzenzeiten sind es sogar deutlich mehr. Die drei Chefs (36 und 37 Jahre alt) erhielten voriges Jahr knapp 50 Millionen Euro [1]. Das ist das 252-fache ihrer Mitarbeiter. Dax Vorstände verdienen durchschnittlich das 52-fache ihrer Mitarbeiter. Zalando ist der größten Subventionsempfänger im deutschen Einzelhandel. Allein für sein Logistikzentrum in Erfurt erhielt Zalando staatliche Fördermittel in Höhe von 22,4 Mio Euro [1]. Ab Herbst 2019 sollen in Halle 200.000 Artikel täglich abgefertigt werden. Die hierfür benötigten LkW's auf der A14 verursachen mehr Baustellen, Stau und Umweltverschmutzung.
1. Januar 2019: Deutscher Städtetag fordert Verkehrswende
„2019 muss ein Jahr der Verkehrswende werden, in dem die Verkehrspolitik viel stärker auf zukunftsgerechte und nachhaltige Mobilität ausgerichtet wird“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy. „Unsere Verkehrspolitik ist nicht mehr zeitgemäß. Es muss vor allem mehr attraktive Angebote geben, vom Auto auf die Bahn, auf ÖPNV und Fahrrad umzusteigen. Ohne eine Verkehrswende werden wir bald in Teilen unseres Landes einen Verkehrskollaps erleben.“ Die Städte sind verärgert, dass Politik und Automobilindustrie immer noch eine Verkehrspolitik der 60er Jahre, z.B. großflächige Tangentensysteme, bevorzugen und nicht auf die Mobilität der Zukunft setzen. Quelle: FAZ
Dezember 2018: Frohe Weihnachten
Wir wünschen allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Im neuen Jahr warten leider einige Konflikte auf die Einwohner im Norden von Halle. So soll im Stadtrat der Gewerbepark Tornau beschlossen werden. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hingegen hält den Schutz der Landschaften im Norden Halles für dringend notwendig.
6. Dezember 2018: Christoph Bernstiel in Mötzlich
Am 06.12.2018 um 18.30 Uhr stellt sich Herr Christoph Bernstiel (CDU) in der Kirche Halle-Mötzlich den Fragen der Bürger. Er ist Mitglied des Deutschen Bundestages und parallel gewählter Stadtrat von Halle.
15. November 2018: Zweite Zukunftswerkstatt
Oberbürgermeister Bernd Wiegand setzte in der fast vollständig gefüllten und von 4 Security-Leuten kontrollierten Turnhalle den Star Park II als Hauptdiskussionsthema auf den letzten Tagungsordnungspunk. Hallenser, die ein ein Anliegen vorbringen wollten, meldeten sich und wurden vom OB Wiegand dann nach vorn zum Mikro gebeten. Dieser wiederholte stupide und - bei Kritik - belehrend, dass zurzeit alles nur geprüft, aber nichts geplant wird (vgl. gegenteilige Behauptung der MZ vom 07.11.18). Gleichzeitig betrachteten OB Wiegand und Star Park Chef Dieter Götte den Star Park II bei Tornau als alternativlos. Ein Bürger merkte an, das auch der heute defizäre Hafen (30 Mio € Entwicklungskosten, 60 Arbeitsplätze) damals auch als alternativlos betrachtet worden war.
Auf die Eingabe, dass es ohne eine dreispurige A14 bei Tornau Verkehrschaos gäbe (laut MZwird allein Schaeffler mit 23 ha im Star Park täglich mehr als 100 Lastwagen werden täglich be- und entladen) konterte der OB Wiegand, dass dieser Einwohner ständig was zu kritisieren habe. Weitere Bürger hoben das Gebiet Seeben-Tornau als Naherholung mit hoher Biodiviversifität und wichtiger Frischluftzone für Halle hervor oder regten eine Zusammenarbeit mit dem Saalekreis an.
Auf die Frage, warum es keine Zukunftwerkstatt für Mötzlich, Tornau und Seeben gibt, versprach OB Wiegand eine extra Veranstaltung im ersten Quartal 2019 und dass alle Bürger wie auch in der Vergangenheit ausreichend informiert werden. Notfalls kann man das Planfeststellungsverfahren juristisch anfechten.
Star Park Chef Dieter Götte berichtete vom Star Park. Es gibt dort noch eine freie 50 ha Fläche (Anmerkung: so groß wie ein durchschnittliches Gewerbegebiet, das OB Wiegang bis Weihnachten an einen Gewerbeflächen-Entwickler verkaufen möchte) und zusätzliche kleinere Flächen, die zusammen 10 ha ergeben. Herr Götte zeigte sich beeindruckt von den hohen Hallen und schwärmte von den flexiblen 30h Arbeitszeiten bei DHL und den überdurchschnittlichen Löhnen, die über dem Mindestlohn liegen. Es arbeiten dort auch IT Fachleute. Für OB Wiegand ist der Star Park die Ursache für die seit Jahren sinkende Arbeitslosigkeit. Ein Einwohner bemerkte, das aber gerade in der dort angesiedelten Logistikbranche durch Robotertechnik viele Arbeitsplätze wegfallen werden.
Star Park Chef Dieter Götte merkte an, dass Investoren gerade bis 50ha zusammenhängen Flächen suchen. Andere Gewerbegebiete bringen sich schon jetzt in Stellung aufgrund der Versprechen der deutschen Automobilindustrie für eine Batterieproduktion. Halle müsse da mithalten. Am Ende fragten ein Bürger, ob alles immer nur nach der Wirtschaft ausgerichtet sein müsse, warum nicht mal auch nach den Bürgern oder der Heimat, die immer mehr verschwindet.
14. November 2018: Offene Aussprache mit Einwohnern, Bürgerinitiative und Halles Stadträten
Die neugegründete Bürgerinitiative „Halles grüner Norden“ lud ein und fast 200 Anwohner sowie Stadträte aller Parteien kamen in die Mötzlicher Kirche. Die Bürger fragten, warum sie jahrelang auf ordentliche Straßen, Abwasser-Anschluss und Internet warten müssen, aber für Investoren auf der grünen Wiese werden Mio € ausgegeben, obwohl Halle kein Geld hat. Unterm Strich: Viel Sachverstand bei den Bürgern, wenig Konkretes von den Stadträten, die schon im Wahlkampf-Modus waren. Die Vertreter von SPD und MitBürger verabschiedeten sich nach einer Stunde. Der CDU Vertreter kannte keine konkreten Nordtangenten-Pläne, begrüßte aber ein neues Gewerbegebiet bei Tornau. Die Einwohner lehnen jedoch weitere Logistikfirmen ab. Linken-Chef Lange merkte an, dass sich die Logistik-Branche gerade vom Westen nach Osten verlagert, da es hier noch Nachtflug-Erlaubnis gibt. Entlang der A14 und A9 entstehen zurzeit sehr viele Logistikzentren.
7. November 2018: Stadtteilkonferenz in der Turnhalle der Grundschule
200 Leute wurden in die Turnhalle reingelassen, fast 500 Menschen mussten draußen warten. Als die Turnhale schon fast voll war, wurden nur noch Einwohner der Frohen Zukunft eingelassen. Offizielles Ziel der Nordtangente ist die Verbindung aller Gewerbeflächen Halles östlich der Saale untereinander und mit dem Autobahnnetz. Die Nordtangente soll dabei den wachsenden Schwerverkehr aufnehmen. (Quelle: 1 2) Ein wichtiger Grund für die Nordtangente ist das geplante Gewerbegebiet Tornau. Und das können jetzt nur noch die Stadträte stoppen.
31. Oktober 2018: Arbeitskreis Hallesche Auenwälder sorgt sich wegen Saaleübergang und Nordtangente
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA) betrachtet einen weiteren Saaleübergang mit Nordtangente mit großer Sorge. "Offensichtlich halten Halles Verkehrsplaner noch immer an dem extensiven Verkehrsentwicklungsdenken der 60er- und 70er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts fest. Genau das trägt aber zum Klimawandel, Flächenfrass, Verlärmung sowie zu Belastungen mit Abgasen und Feinstaub bei. Die geplante Saalebrücke und Nordtangente würden 2 Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete, ein Naturschutzgebiet, 1 flächenhaftes Naturdenkmal, 2 Geschützte Landschaftsbestandteile und 2 Landschaftsschutzgebiete durchschneiden. Die gegenwärtigen Gefahren für Umwelt, Natur und Landschaft auf Grund einer fortgesetzten veralteten Verkehrspolitik erfordern ein massives Engagement."
23. Oktober 2018: Planungen für Nordtangente beginnen Anfang 2019
Halles Baudezernenet René Rebenstorf hat angekündigt, dass die Stadtverwaltung Anfang 2019 die Planungsleistungen für eine Linienbestimmung ausschreiben will. Hierbei wird die genaue Trassenführung bis auf eine Breite von 30 bis 40 Metern bestimmt.
22. Oktober 2018: Pressemitteilung der Grünen Fraktion im Stadtrat
Die Stadtspitze redete über den aktuellen Sachstand zu einer Nordtangente.
Anwohner aus Tornau, Seeben und Mötzlich befürchten steigende Lärmbelastungen.
Aus der Pressemitteilung der Grünen Fraktion im Stadtrat:
Es wird einmal mehr der Kardinalfehler einer ewiggestrigen Mobilitätspolitik begangen und man verfällt im Ratshof der Illusion, mit viel Beton und
einer Trasse mehr die Stadt zukunftsfähig aufzustellen. Das Gegenteil ist der Fall.
Dazu Wolfgang Aldag, Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Halle: "Die Stadt könnte mit viel Elan
und Engagement eine Vorreiterrolle in der Mobilitätswende einnehmen und unter den mittelgroßen
Städten in Deutschland vorbildhaft herausstechen. Stattdessen werden altbackene Konzepte wie
eine mögliche Nordtangente aus der Schublade geholt, die zwar viel Asphalt und Versiegelung auf
den Boden, aber keine wirkliche Entlastung für die Kernstadt bringen wird. Wir brauchen endlich
intelligente Lösungen wie eine funktionierende Verkehrsleitzentrale, Ampeln mit entsprechender
Schaltfunktion und ein Gesamtkonzept für die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger in Halle. Gerade
mit einer Gesamtstrategie ist mehr zu erreichen als mit einer Trassenlösung, die schon jetzt nicht
mehr zu den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen passt und dies in 5-10 Jahren schon gar nicht tun
wird. Stattdessen soll dafür sogar wertvoller Ackerboden und schützenswerte Natur im Norden der
Stadt vernichtet werden. Das ist nicht akzeptabel und nimmt für kurzfristigen politischen Aktionismus
Verletzungen der Natur und massive Einschränkungen für die Anwohner*innen, bspw. in Tornau und
Seeben, in Kauf. Ich würde mich freuen, wenn wir endlich dazu kämen, mit den Bürgerinnen und
Bürgern gemeinsam an einem Mobilitätsplan für Halle zu arbeiten."
27. September 2018: Grüne scheitern mit Verzicht auf Nordtangente
Die Grünen sind im Stadtrat mit ihren Plänen gescheitert, die Nordtangente um Halle aus dem Stadtmobilitätsplan zu streichen. Christian Feigl (Grüne) hatte im Rat erklärt, durch den Straßenbau würden Grüngebiete zerstört. Unter anderem wird das Landschaftsschutzgebiet „Seebener Berge und Feldflur“ tangiert. Die Grünen gaben aber ihren Widerstand gegen eine weitere Saalebrücke im Norden auf. Einem Antrag der CDU wurde zugestimmt, den nördlichen Korridor planerisch weiter zu verfolgen. "Mit der Trasse soll ein konkreter Korridor für eine Straßenverbindung vom Ende der Osttangente an der B100 zum Hafen nach Trotha und weiter nach Heide-Nord freigehalten werden."
Herbst 2018: Halles neuer Baudezernet
Der in der Frohen Zukunft aufgewachsene Wahl-Stuttgarter meint: "Die B80 nimmt den Verkehr der A143 auf, der auf die A9 oder A14 will. Es fehlt eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung, die nicht durch die Innenstadt geht." Quelle: Top Magazin Halle (Saale)
Oberbürgermeister Bernd Wiegand möchte Fakten schaffen und scheinbar dem Lückenschluss der A143 zuvorkommen - mit einer eigenen Saalequerung bei Trotha inklusive Nordtangente bis zur B100. Dabei hat schon die offizielle Verkehrszählung aus dem Jahr 2009 der Stadt Halle sowie das Gutachten des Verkehrsplanungsbüros Stadt – Verkehr – Umwelt (SVU) aus Dresden gezeigt, dass der Anteil an Durchgangsverkehr auf beiden städtischen Saaleübergängen nur 5,3% auf der Hochstrasse/B80 und 2,8% auf der Giebichensteinbrücke beträgt.
19. Juli 2018: Neue Trasse für Nordtangente?
Neuer Vorschlag von Reiner Halle (80 Jahre, war in den 60er Jahren Bauleiter des Thälmannplatzes, [email protected]) und Udo Schumann (76 Jahre, Physiker, [email protected]) vom privaten Verein Stadtgestaltung Halle beim turnusmäßigen "unter vier Augen"-Treffen mit Oberbürgermeister Bernd Wiegand, dem Stadtplanungschef Herrn Loebner und dem Baudezernent Uwe Stäglin. Nach der Vorstellung der erweiterten Trassenführung von Mötzlich bis Kröllwitz/Lettin inkl. Zoo-Stadtautobahn wurde resümiert, dass es keine wesentlichen Divergenzen bei der Entwicklung des Hauptstraßensystems von Halle gibt.
Der Verein für Stadtgestaltung um Reiner Halle ist so etwas wie der Gegenspieler zur Hochstraßen-Bürgerinitiative. Der Bauingenieur in Rente hatte sich mit seinen Mitstreitern vergeblich gegen den Abriss der Hochhäuser am Riebeckplatz engagiert (MZ). Reiner Halle war zu DDR-Zeiten Bauleiter am Thälmannplatz und hatte sich auch schon gegen den Abriss der Riebeck-Türme stark gemacht. Im Vorstand sind auch bekannte Zeitgenossen die Halles Gesicht zu DDR-Zeiten geprägt und geändert haben [Quelle]:
- Heinz-Günter Ploß (Die Linke) "Sachkundiger Bürger" Beruf: Rentner
- Karl-Heinz Deuerling (Deutsche Kommunistische Partei)
- Jürgen Heimbold (80 Jahre, war Ende der 60er Jahre Leiter für den Erdbau der Hochstraße am Thälmannplatz)
Mai 2018: Gewerbegebiet Tornau/Oppin soll für 95 Millionen Euro entwickelt werden
Ein Multimillionenprojekt, das hinter verschlossenen Türen und praktisch ohne öffentliche Debatte beschlossen werden soll? Im Finanzausschuss steht am 22. Mai 2018 ein Grundsatzbeschluss zur Entwicklung eines neuen Gewerbegebiets in Halle-Tornau auf der Tagesordnung. Zur abschließenden Entscheidung. Das heißt, dass der Stadtrat den Grundsatzbeschluss nicht noch einmal auf den Tisch bekommt. Und auch die Öffentlichkeit soll offenbar keine genauen Details erfahren. Oberbürgermeister Bernd Wiegand verweigert seit Mittwoch vergangener Woche die Beantwortung einer Anfrage der Städtischen Zeitung zu den genauen Plänen. Quelle: https://staedtische-zeitung.de/2018/05/gewerbegebiet-tornau-soll-fuer-95-millionen-euro-entwickelt-werden/
Mai 2018: CDU und FDP für Nord-Tangente als Fortführung der Osttangente
Die CDU/FDP Stadtratsfraktion von Halle meint: "Positiv sehen wir die kürzlich offiziell verkündeten Überlegungen einer Fortführung der Osttangente nach Norden als so genannte Nord-Tangente mit Anbindung an die neue Saalebrücke. Damit könnte auch in Halle endlich ein wirkungsvolles Tangentensystem entstehen, wie es in anderen Städten seit Jahren vorhanden ist." Quelle: http://www.cdu-fdp-halle.de/mitteilungen/
24. April 2018: Oberbürgermeister Bernd Wiegand drängt auf Freihaltetrasse für Nordtangente
Der Stadtrat soll im Juni eine Freihaltetrasse für die sogenannte Nordtangente beschließen. Das hat Oberbürgermeister Bernd Wiegand zur Beigeordnetenkonferenz angekündigt. Er halte einen solchen Beschluss für „dringend erforderlich.“ Quelle: https://dubisthalle.de/stadtrat-soll-freihalte-trasse-fuer-nordtangente-beschliessen
12. April 2018: Wer entscheidet Halles Verkehrs Zukunft?
Stadtplanungschef Herrn Loebner, Oberbürgermeister Bernd Wiegand und der ehemalige Baudezernent Uwe Stäglin diskutieren über die Trassenführung der Nordtangente in Halle auf Grundlage der Ausarbeitungen von Reiner Halle (80 Jahre, war in den 60er Jahren Bauleiter des Thälmannplatzes) und Udo Schumann (76 Jahre, Physiker). Es wurde resümiert, dass es keine wesentlichen Divergenzen bei der Entwicklung des Hauptstraßensystems von Halle gibt. Quelle: stadtgestaltunghalle.jimdo.com
Beide Senioren gehören dem privaten Verein Stadtgestaltung Halle an. Weitere Mitglieder sind z.B. Heinz-Günter Ploß (Die Linke, "Sachkundiger Bürger" Beruf: Rentner), Karl-Heinz Deuerling (Deutsche Kommunistische Partei) und Jürgen Heimbold (80 Jahre, war Ende der 60er Jahre Leiter für den Erdbau der Hochstraße am Thälmannplatz)
Der Verein setzt sich für den Saaleausbau, für die Hochhaus-Scheiben in Neustadt und für die 4-spurige Hochstraße ein, konnte aber nicht den Abriss der Riebeckplatz-Hochhäuser verhindern.
Wir wertschätzen Engagement und Erfahrung des Vereins. Allerdings geht es in der heutigen Verkehrsplanung nicht nur um eine autogerechte Stadt wie zu DDR- oder BRD-Zeiten, sondern auch um Menschen, lebenswerte Strukturen, Naturraum und spätere Generationen.20.02.2018: Nordtangente Vorlage beim Stadtrat von Halle (Saale)
Der Stadtrat in Halle (Saale) berät über die Nordosttangente: "Die Aufnahme eines Trassenkorridors ... Nordosttangente zur Gewerbegebietserschließung in das Verfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplans wird aufgrund der dargelegten Ergebnisse aus der Untersuchung „Prüfung von Freihaltetrassen möglicher Saaleübergänge“ des Büros Knoblich planerisch verfolgt."
Quelle: buergerinfo.halle.de und Bewertungsmatrix - Nordtangente
Dezember 2017: Machbarkeitsstudie Nordtangente
Auftraggeber der Studie: Stadt Halle (Saale), Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale)
Die Nordtangente "veranlasst die Verkehrszunahme eine ständige zusätzliche Belastung auf die kleineren Ortschaften Seeben und Mötzlich. Die Verlärmung durch Vibration bedeutet eine erhebliche akustische Mehrbelastung" Quelle: Machbarkeitsstudie siehe ab Seite 61
Dabei ist schon seit langem bekannt, dass die von OB Wiegand gewünschte Saalebrücke bei Trotha fast keine keine Wirkung auf den Verkehr über die Giebichensteinbrücke hat. Grund ist der künftige Lückenschluss der A143 zur A 14 im Norden von Halle. Ohne diese Saalebrücke ist jedoch auch die Nordtangente obsolet. Quelle: MZ
Oktober 2017: Stadtentwicklungskonzept für 2025 plant Nortangente
Die Nordtangente wurde im Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Halle (Saale) bis zum Jahr 2025 als Ortsumgehung in Planung aufgenommen (Quelle: ISEK Halle 2025 s. Karte II-5). Dabei betonte der damalige Baudezernent Uwe Stäglin bei der Vorstellung des Stadtentwicklungskonzepts im Bürgerforum ein Jahr zuvor den Ausbau eines Grünen Ringes um Mötzlich, Tornau und Seeben als "strategisches Projekt der Grünsten Stadt Deutschlands mit globaler Verantwortung" (Quelle: Bürgerforum ISEK 03.11.2016 S.22) und beim Bürgerforum Nordost die "wertvollen Landschafts- und Naherholungsräume", und fragte: Wie können die drei dörflich geprägten Ortslagen bewahrt und entwickelt werden? Quelle: Bürgerforum Teilraum Nordost
Noch kannst Du das geplante Gewerbegebiet Tornau, und damit die Nordtangente verhindern!!